Die UPD soll ab Januar 2024 in neu aufgestellter Form als Stiftung informieren und beraten. Der GKV-Spitzenverband wurde gesetzlich dazu verpflichtet, diese Stiftung zu errichten und zu finanzieren, verweigert aber die Umsetzung dieses gesetzlichen Auftrags. Damit steht das Informations- und Beratungsangebot der UPD vor dem vorläufigen Aus. Für hilfesuchende Patientinnen und Patienten bedeutet das den ersatzlosen Wegfall einer qualifizierten, kostenfreien und unabhängigen Beratungsstelle. Für die Mitarbeitenden der UPD bedeutet die Situation große Unsicherheit und eine fehlende berufliche Perspektive.
Die Beraterinnen und Berater der UPD haben daher am Mittwoch, den 05.07.2023, die Arbeit niedergelegt, um vor dem Bundesministerium für Gesundheit in Berlin gegen den drohenden Bruch im Beratungsangebot zu protestieren. Die Forderungen: Für den Erhalt des Beratungsangebotes müssen die politisch Verantwortlichen jetzt schnell eine Übergangslösung vorlegen. Die zukünftige UPD-Stiftung braucht eine dauerhaft tragfähige und neutrale Finanzierung.
Ihr Team der Unabhängigen Patientenberatung
Welche Erwartungen haben die Bürgerinnen und Bürger an eine unabhängige Patientenberatung?
Diese Frage ist der Ausgangspunkt des von der UPD weiterentwickelten und aktualisierten Zukunftsmodells. In der Zwischenzeit haben wir auch eine repräsentative (Nicht-) Nutzerbefragung durchführen lassen und weitere Kernpunkte des Modells konkretisiert und weiterentwickelt.
34 % der befragten Menschen sagen, dass sie mehrere Beratungsgespräche für die Lösung ihrer Anliegen benötigen. 17 % brauchen sogar eine darüber hinausgehende, fortlaufende Beratung. Zu dieser Form der Beratung haben wir Kriterien und eine Definition erarbeitet. Zudem sollen auch noch mehr digitale Beratungskanäle und Informationsangebote zum Einsatz kommen. Wir wollen uns noch intensiver und systematischer mit ergänzenden Beratungs- und Informationsangeboten vernetzen.
Die Erkenntnisse, die wir aus der Beratungsdokumentation erhalten, sollen für systematische Rückmeldungen an Medien und Öffentlichkeit, Aufsichtsbehörden, Politik und Forschung genutzt werden, um die Gesundheitsversorgung in Deutschland patientenzentrierter zu gestalten. Dafür ist es essentiell, dass die Strukturen und Kompetenzen des Beratungsangebots der UPD nicht zerschlagen, sondern weitergeführt werden. Nur ein institutionell und finanziell wirklich unabhängiges Angebot kann den Wünschen und Bedürfnissen der Patienten und Patientinnen gerecht werden.
Hier gelangen Sie zum UPD-Modell 2024 und hier finden Sie die Ergebnisse der (Nicht-) Nutzer-Befragung.