Jeder Mensch hat Leberflecke, Muttermale oder kleine Unebenheiten, die sich farblich vom Rest der Haut abheben. Das ist normal und gewöhnlich kein Grund zur Sorge. Nur selten handelt es sich bei solchen Malen um Hautkrebs.
Es gibt verschiedene Arten von Hautkrebs. Die größte Bedeutung haben das bösartige (maligne) Melanom, das Basalzellkarzinom (Basaliom, Basalzellkrebs) und das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom, Stachelzellkarzinom oder Plattenepithelkrebs).
Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom werden häufig zusammenfassend als „weißer Hautkrebs“ bezeichnet. Das bösartige Melanom wird auch „schwarzer Hautkrebs“ genannt, weil es oft einem dunklen Muttermal oder Leberfleck ähnelt.
Melanome werden meist operativ entfernt. Wenn ein schwarzer Hautkrebs weiter fortgeschritten ist, können auch andere Behandlungen wie Medikamente oder Bestrahlungen sinnvoll sein.
Ein typisches Melanom sieht aus wie ein unregelmäßig geformter Hautfleck. In der Regel ist es dunkelbraun-rötlich oder schwarz und ungleichmäßig gefärbt. Seine Farbe, Größe und Form können sich mit der Zeit verändern.
Von den Hautveränderungen abgesehen, verursacht schwarzer Hautkrebs zunächst keine Beschwerden. Daher fällt er nicht gleich auf oder wird oft für harmlos gehalten. Symptome wie Schmerzen oder Blutungen treten bei schwarzem Hautkrebs in der Regel erst auf, wenn er weiter ins umliegende Gewebe wächst oder streut. Melanome können deshalb bereits fortgeschritten sein, wenn sie entdeckt werden.
Einige Melanome entstehen in älteren Pigmentmalen, sehr viele wachsen jedoch neu auf der Haut.
Es gibt verschiedene Faktoren, die schwarzen Hautkrebs begünstigen. Hierzu gehören die Belastung der Haut durch Sonnenlicht, der Hauttyp, die familiäre Veranlagung und das Alter.
Melanome werden weltweit immer häufiger gefunden. In Deutschland sind im Jahr 2018 etwa 26 von 100.000 Frauen und 29 von 100.000 Männern neu daran erkrankt. Insgesamt wurde 2018 bei fast 23.000 Personen ein Melanom festgestellt.
Es gibt verschiedene Typen von Melanomen, die sich unterschiedlich entwickeln. Einige wachsen relativ lange nur an der Hautoberfläche und lassen sich durch einen kleinen Eingriff entfernen. Andere dringen rascher tief in die Haut und benachbartes Gewebe ein. Sie breiten sich leichter über das Blut- oder Lymphsystem aus und bilden früher Absiedlungen (Metastasen) in anderen Körperregionen. Ohne Behandlung können sie dann innerhalb weniger Monate zum Tod führen.
In Deutschland wird mehr als die Hälfte der Melanome in einem frühen Stadium entdeckt. Die meisten Betroffenen überleben die Erkrankung. Innerhalb von zehn Jahren sterben etwa 11 von 100 Männern und 6 von 100 Frauen mit einem Melanom.
Ärztinnen und Ärzte erkennen oft mit bloßem Auge, ob es sich bei einem Pigmentmal um Hautkrebs handeln könnte. Mit einem sogenannten Dermatoskop können sie die verdächtige Hautstelle noch genauer betrachten. Das Gerät funktioniert wie eine stark vergrößernde, beleuchtete Lupe.
Wenn die Hautveränderung wie ein Melanom aussieht, wird sie in der Regel vollständig herausgeschnitten und untersucht – dabei wird auch etwas Haut um die auffällige Stelle herum entfernt. Das entnommene Gewebe wird unter dem Mikroskop genau betrachtet. Dadurch lässt sich feststellen, ob es sich tatsächlich um schwarzen Hautkrebs handelt.
Besteht der Verdacht, dass das Melanom fortgeschritten ist und bereits gestreut hat, werden weitere Untersuchungen gemacht. Benachbarte Lymphknoten werden zum Beispiel entfernt, um sie auf Krebszellen zu untersuchen, oder sie werden mit Ultraschall untersucht. Auch weitere bildgebende Verfahren wie eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) sowie weitere Laboruntersuchungen können dann nötig sein.
Eine Früherkennung (Hautkrebs-Screening) richtet sich an Menschen ohne Symptome und wird allen gesetzlich krankenversicherten Menschen ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre angeboten. Sie soll helfen, ein Melanom oder einen anderen Hautkrebs möglichst früh zu entdecken, am besten bevor der Tumor tiefer ins Gewebe eingewachsen ist oder Metastasen gebildet hat. Das Ziel ist, den Tumor dann besser behandeln und vollständig heilen zu können.
Zur Hautkrebs-Früherkennung sieht sich eine Ärztin oder ein Arzt die Haut von Kopf bis Fuß genau an. Für eine sorgfältige Untersuchung müssen auch Hautfalten und Schleimhäute betrachtet werden.
Unabhängig vom Hautkrebs-Screening kann man auch selbst nach Hautveränderungen Ausschau halten und auffällige Stellen ärztlich untersuchen lassen.
Einen sicheren Schutz vor schwarzem Hautkrebs gibt es nicht. Generell ist es vernünftig, übermäßige ultraviolette (UV-)Strahlung zu vermeiden. Dies bedeutet vor allem, nicht zu lange ungeschützt in die Sonne zu gehen und auf Solariumbesuche zu verzichten.
Wenn ein schwarzer Hautkrebs festgestellt wird, versucht man meist, den Tumor operativ zu entfernen. Ein fortgeschrittenes Melanom ist bereits in tiefere Hautschichten eingedrungen oder hat Metastasen an anderen Stellen des Körpers gebildet.
Wenn eine Operation nicht mehr möglich ist oder nicht ausreicht, können andere Behandlungen wie Bestrahlung oder Arzneimittel sinnvoll sein. Je nach Art und Stadium des Tumors kommen unterschiedliche Medikamente infrage.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gibt Hinweise für Nutzerinnen und Nutzer von Solarien.
Die Hausarztpraxis ist meist die erste Anlaufstelle, wenn man krank ist oder bei einem Gesundheitsproblem ärztlichen Rat braucht. In unserem Thema „Gesundheitsversorgung in Deutschland“ informieren wir darüber, wie man die richtige Praxis findet – und mithilfe unserer Frageliste möchten wir dabei helfen, sich auf den Arztbesuch vorzubereiten.
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Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Optische Strahlung: Hinweise für Solariennutzer. 2022.
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Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), Deutsche Krebshilfe (DKH), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut (S3-Leitlinie). AWMF-Registernr: 032-022OL. 2020.
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