Jeder wälzt sich nachts manchmal schlaflos im Bett herum und fragt sich: Wie soll ich bloß den nächsten Tag überstehen? Wer jedoch häufig schlecht schläft, hat vielleicht Sorgen, die ihn um den Schlaf bringen, oder ungünstige Gewohnheiten rund um die Nachtruhe.
Es gibt viele Mittel und Maßnahmen, die ausprobiert werden können, um wieder besser zu schlafen. Dazu gehören Entspannungstechniken und eine Veränderung der Schlafgewohnheiten. Schlafmittel sind meist keine gute Idee – sie kommen nur bei schweren Schlafstörungen vorübergehend infrage.
Wer in mehr als drei Nächten pro Woche schlecht schläft und das über mehr als einen Monat, könnte eine chronische Schlafstörung (Insomnie) haben. Ein Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt kann klären, ob es eine medizinische Ursache dafür gibt und welche Behandlungsmöglichkeiten denkbar sind.
Schlafstörungen zu haben bedeutet, keinen erholsamen Schlaf zu finden und sich deshalb tagsüber müde und abgeschlagen zu fühlen. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass man
Für gesunde Menschen ist es in keinem Alter normal, regelmäßig Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen zu haben.
Wie viel Schlaf normal ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Die Schlafdauer hängt unter anderem vom Alter ab:
Dies sind allerdings nur Durchschnittswerte – manche Menschen brauchen mehr, andere weniger Schlaf, um sich wohlzufühlen.
Mit Schlaf ist hier die Gesamtschlafzeit gemeint. Sie beginnt mit dem Einschlafen und endet, wenn man wieder richtig wach ist und aufsteht. Treten zwischendurch Wachphasen auf, werden diese Zeiten bei der Berechnung der Gesamtschlafzeit abgezogen. Falls es nach dem Löschen des Lichts eine halbe Stunde bis zum Einschlafen dauert, ist das ganz normal und kein Grund zur Sorge.
Dinge, die den Schlaf stören können, sind zum Beispiel:
Manche dieser Ursachen lassen sich vermeiden. Dies gilt vor allem für zu viel Alkohol: Auch wenn manche Menschen schneller einschlafen können, wenn sie Alkohol getrunken haben, wird der Schlaf dadurch unruhiger und weniger erholsam.
Wer nachts schlecht schläft, ist damit nicht allein: Bis zu 20 von 100 Menschen haben Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen. Schlafstörungen und auch chronische Schlafprobleme sind bei Frauen und älteren Menschen am häufigsten – sie können aber in jedem Alter auftreten, selbst bei kleinen Kindern.
Eine ärztliche Beratung kann helfen, die Gründe für Schlafstörungen herauszufinden. Die Ärztin oder der Arzt kann medizinische Ursachen ausschließen und zum Beispiel darüber informieren, welche Behandlungen möglich sind.
Bei erheblichen Schlafstörungen und Schlafmangel kann auch eine Untersuchung in einem Schlaflabor sinnvoll sein. Schlaflabore verfügen über Zimmer, in denen der Schlaf während einer oder mehrerer Nächte mit Aufzeichnungsgeräten überwacht wird. Anhand verschiedener Messergebnisse werden die Schlafstadien ermittelt. So lässt sich feststellen, wie lange und wie gut jemand geschlafen hat, ob sie oder er genügend Tief- und Traumschlaf hatte und ob eine Schlafstörung vorliegt.
Zur Frage, was gegen Schlafstörungen hilft, gibt es bislang nur wenig aussagekräftige Studien. Zu den häufig eingesetzten Maßnahmen, Hausmitteln und Medikamenten gehören zum Beispiel:
Bei der Regulierung des Schlaf-wach-Rhythmus spielt das Hormon Melatonin eine wichtige Rolle. Melatoninhaltige Arzneimittel werden manchmal angewendet, um Störungen des Schlaf-wach-Rhythmus zum Beispiel durch Schichtarbeit oder Jetlag zu beheben. Auch Lichttherapien können den Schlaf-wach-Rhythmus des Körpers unterstützen.
Alessi C, Vitiello MV. Insomnia (primary) in older people: non-drug treatment. Clin Evid 2015.
Bruni O, Novelli L. Sleep disorders in children. Clin Evid 2010.
Galland BC, Taylor BJ, Elder DE, Herbison P. Normal sleep patterns in infants and children: a systematic review of observational studies. Sleep Med Rev 2012; 16(3): 213-222.
Ohayon MM, Carskadon MA, Guilleminault C, Vitiello MV. Meta-analysis of quantitative sleep parameters from childhood to old age in healthy individuals: developing normative sleep values across the human lifespan. Sleep 2004; 27(7): 1255-1273.