Stehen Sie vor einem Arztbesuch oder einem Klinikaufenthalt? Nehmen Sie sich vorher ausreichend Zeit, wichtige Fragen zur Diagnose, Untersuchungsverfahren und der Behandlung aufzuschreiben. So laufen Sie nicht Gefahr, während des Arztgesprächs etwas zu vergessen. Wie Sie sich optimal auf ein Arztgespräch vorbereiten können, erfahren Sie hier.
Was ist der Anlass für den Arztbesuch? Schreiben Sie Ihre aktuellen Beschwerden auf. Überlegen Sie, was Sie sich von dem Arztbesuch erwarten und welche medizinische Entscheidung ggf. zu treffen ist.
Was ist sonst noch wichtig? Berichten Sie der Ärztin oder dem Arzt zum Beispiel über Vorerkrankungen, Unverträglichkeiten oder von einer bestehenden Schwangerschaft.
Welche konkreten Fragen haben Sie an die Ärztin oder den Arzt? Sortieren Sie die Fragen nach Wichtigkeit.
Warum empfiehlt die Ärztin oder der Arzt die Untersuchung? Welchen Einfluss hat das Untersuchungsergebnis auf das weitere Vorgehen? Ist die Untersuchungsmethode wissenschaftlich anerkannt und aussagekräftig?
Welche Risiken oder Nebenwirkungen sind mit der Untersuchung verbunden?
Wie muss ich mich auf die Untersuchung vorbereiten (zum Beispiel nüchtern bleiben)?
Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten für die Untersuchung?
Wann erhalte ich die Ergebnisse und was sind die nächsten Schritte?
Was sind die Vor- und Nachteile oder Risiken der einzelnen Möglichkeiten und wie wahrscheinlich sind diese?
Mit welchen Einschränkungen muss ich während und nach der Behandlung rechnen?
Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten für die Behandlung?
Was kann ich selbst für meine Genesung tun?
Welchen Nutzen hat das Medikament? Ist dieser Nutzen wissenschaftlich belegt?
Mit welchen typischen Nebenwirkungen ist zu rechnen? Gibt es relevante Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Nahrungsergänzungs- oder Lebensmitteln?
Wie, wann und wie lange ist das Medikament einzunehmen? Wann beginnt die Wirkung des Medikaments?
Gibt es Aktivitäten, auf die ich während der Einnahme verzichten sollte (beispielweise Sport, Sonnenbad)?
Sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen erforderlich?
Stellen Sie alle wichtigen Fragen von dem vorbereiteten Notizzettel.
Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen. Fassen Sie mit eigenen Worten zusammen, was Sie verstanden haben, um Missverständnisse zu vermeiden.
Schreiben Sie sich Antworten der Ärztin oder des Arztes auf, um nichts zu vergessen.
Sprechen Sie Ängste, Unsicherheiten und Wünsche offen an. Diese sind für medizinische Entscheidungen ebenso wichtig wie ärztliches Wissen und Erfahrung.
Lesen Sie Dokumente wie beispielsweise Aufklärungsbögen in Ruhe durch, bevor Sie sie unterschreiben.
Wenn Sie bei einer Entscheidung unsicher sind, erbitten Sie Bedenkzeit. Viele Entscheidungen müssen nicht sofort getroffen werden.
Achten Sie darauf, dass alle Daten korrekt erfasst sind, sodass es nicht zu Verwechslungen kommen kann.
Sind alle Fragen beantwortet worden? Weiß ich,
Alle diese Fragen sollten Sie mit „Ja“ beantworten können. Ist dies nicht der Fall, können Sie einen erneuten Termin mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt vereinbaren, weitere zuverlässige Informationsquellen nutzen oder eine ärztliche Zweitmeinung einholen.
Gut zu wissen (Patientenrechte)
Patientinnen und Patienten können sich ihre Befunde (inklusive CT-, MRT- und Röntgenbilder) aushändigen lassen, um bei einem Arztwechsel nicht alle Untersuchungen wiederholen zu müssen.
Wenn Sie eine zweite Einschätzung wünschen, können Sie in der Regel problemlos eine weitere Ärztin oder einen weiteren Arzt aufsuchen. Für einige Operationen gibt es darüber hinaus ein spezielles Zweitmeinungsverfahren.
Die UPD steht Ihnen kostenfrei bei allen gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Fragen zur Verfügung.
Sie möchten die Fragen und Antworten ausdrucken oder herunterladen? Hier gelangen Sie zum PDF-Dokument.
Sie haben Fragen und wünschen eine persönliche Beratung zu gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Themen?
Unser Beratungsteam beantwortet Ihre Fragen gern:
Eine Übersicht über unser Beratungsspektrum und unsere Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.
Oftmals fühlen sich Menschen im Gespräch mit Krankenkassen oder Ärzten und Ärztinnen überfordert: Sie brauchen Unterstützung bei Fragen und Problemen im Zusammenhang mit ihrer Gesundheit. Unser Ziel ist es, Betroffenen die Informationen zu liefern, die sie benötigen, um sich zurechtzufinden und selbst die für sie beste Entscheidung zu treffen. Die Informationstexte auf unserer Homepage sollen dazu einen Beitrag leisten.
Jeder Text durchläuft einen strengen mehrstufigen Prozess, damit die Qualität der Informationen gesichert ist. Auch für unsere Texte gelten unsere Beratungsgrundsätze: neutral, unabhängig, wissenschaftlich basiert. Für gesundheitliche Informationen arbeiten wir nach den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin. Dabei greifen wir in der Regel auf bereits aufbereitete hochwertige Information zurück, zum Beispiel auf die Texte des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und AWMF-Leitlinien. Sozial- und gesundheitsrechtliche Themen basieren auf sogenannten Primärquellen wie Gesetzen, Verwaltungsvorschriften oder Bundestagsdrucksachen. Die verwendeten Quellen sowie den Stand der letzten Aktualisierung geben wir am Ende des Textes an.
Unser Anspruch ist es verständliche Texte für alle Menschen zu schreiben. Um unserem Ziel gerecht zu werden, binden wir medizinische beziehungsweise juristische Laien als Testleser ein, bevor wir die Texte veröffentlichen. Die Texte sind sachlich und frei von rechtlichen und gesundheitsbezogenen Wertungen. Wir aktualisieren unsere Texte zeitnah, wenn dies erforderlich ist, und prüfen alle Texte mindestens einmal jährlich.
Details zu unserer Vorgehensweise finden Sie in unserem Methodenpapier zur Erstellung und Präsentation von gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Informationen in der Patientenberatung der UPD.
Bitte beachten Sie:
Unsere Informationstexte und unsere individuelle Beratung dienen dazu, gesundheitliche und gesundheitsrechtliche Inhalte zu vermitteln, Zusammenhänge zu erläutern und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Gerne unterstützen wir Sie bei ihrem individuellen Anliegen. Information und Beratung durch die UPD ersetzen jedoch weder einen Arztbesuch noch eine anwaltliche Vertretung. © 2022 UPD Patientenberatung Deutschland gGmbH